Im Oktober 2023 begann die Sanierung von Transport- und Netzleitungen der Stadtwerke Mörfelden-Walldorf. Saniert wurden rd. 550 m DN 300 AZ-Transportleitung und rd. 250 m DN 150 AZ-Netzleitung in geschlossener Bauweise. Große Sanierungsstrecken, innerörtliche Bebauung und zu schützende Baumbepflanzungen einer Allee waren zu berücksichtigende Faktoren, sodass die Wahl des Verfahrens auf die geschlossene Bauweise mit C- bzw. U-Liner aus PE 100-RC fiel.

Hierbei wird ein vorverformter PE-Liner durch das Altrohr gezogen und aufgedampft. Durch das Aufdampfen wird der Memory-Effekt bei Kunststoffen ausgelöst und das verformte Rohr springt in seine kreisrunde Ursprungsform zurück. Das Altrohr wird somit vollständig im bestehenden Rohrquerschnitt durch ein Neurohr ersetzt und besitzt keine Funktion mehr. Im Vergleich zur offenen Bauweise werden bei diesem Verfahren lediglich einzelne Zug- und Zwischengruben notwendig, die den Einzug, die Herstellung von Anschlüssen und den Bau von Rohrknoten ermöglichen.

Besonders zu erwähnen ist, dass die meisten Verfahren der geschlossenen Bauweisen in Asbestzementrohren bislang vom Institut für Arbeitsschutz nicht als emissionsarme BT-Verfahren eingestuft werden. Vor Beginn der Maßnahme wurde das Verfahren in Zusammenarbeit mit Herstellern und den zuständigen Behörden besprochen, sodass eine Einzelerlaubnis unter der Auflage einer Asbestfasermessung erwirkt werden konnte. Das Ergebnis der Messung zeigte auf, dass die erzeugte Asbestfaserexposition durch das Close-Fit-Lining nach TRGS 910 dem Risikobereich 1 „geringes Risiko“ zuzuordnen ist.

Einige Eckdaten des Projektes:

  • 4 Monate Bauzeit inkl. Straßenbau
  • 550 m DN 300 AZ
  • 250 m DN 150 AZ
  • Baukosten ca. 600.000 €
  • PIplus Projektleiter: M. Eng. Marc Franke, Dipl.-Ing. Rolf Weigand